Wenn man im Ausland plötzlich ohne Geld dasteht – Ein Erfahrungsbericht

von littletravelfamily

Wie wichtig Geld beim Reisen ist merkt man erst, wenn man an keins mehr herankommt. Leider ist uns das bei unserem 4-wöchigen Südamerikatrip passiert.
Da das Umtauschen von Bargeld zuhause immer Gebühren kostet und Traveller Checks uns zu unflexibel sind, haben wir eine Kreditkarte der comdirect mit der wir im Ausland überall kostenlos Geld abheben können. Aus dem Grund reisen wir immer komplett bargeldlos ein und heben dann während der Reise immer recht geringe Beträge ab, um unterwegs nicht soviel Bargeld herumtragen zu müssen. Dies hat bis zur Südamerikareise auch immer problemlos funktioniert.

Doch leider mussten wir schon direkt nach unserer Ankunft am Flughafen in Rio feststellen, dass das Abheben mit unsere Kreditkarte nicht so einfach werden würde. Der Automat wollte, egal welche Einstellung wir wählten, einfach kein Geld rausrücken. Wir waren allerdings auch nicht die Einzigen, die Probleme beim Geldabheben hatten. Viele Neuankömmlinge mussten den Automaten unverrichteter Dinge wieder verlassen. Da wir aber ohne Geld keine Chance hatten zu unserem Hostel in der Innenstadt zu kommen (außer vielleicht per Anhalter, was aber in Rio nicht unbedingt empfehlenswert ist) probierten wir jeden Geldautomaten, den wir im gesamten Flughafen finden konnten, aus. Zum Glück spuckte dann irgendein Automat doch noch ein bisschen Geld aus, auch wenn wir nicht wussten, was wir da anders gemacht hatten. So kamen wir aber immerhin erst einmal zu unserem Hostel. Leider war das aber erst der Anfang unserer Probleme, denn schon in Foz do Iguazu, dem Örtchen an den Wasserfällen, gab es die gleichen Probleme. Wieder mussten wir etliche Automaten in sämtlichen Bankfilialen ausprobieren nur um immer wieder gesagt zu bekommen, “keine Verbindung möglich”, “Transaktion abgebrochen” oder einfach komplett “Error”. Die einzige Bank die uns dann doch Geld gab, war die HSBC Bank.

Es kann wirklich ziemlich nervenaufreibend sein, wenn man ohne finanzielle Mittel durch die Gegend läuft und auf der Suche nach der nächsten Bankfiliale in immer verlassenere Bezirke vordringt. Dennoch konnten wir dann zum Glück die Wasserfälle sehr genießen. Doch das nächste Geldproblem lies nicht lange auf sich warten. Nach unserem Flug nach Salta (Argentinien) waren die Bargeldvorräte wieder aufgebraucht und wir benötigten wieder Geld um das Taxi zum gebuchten Hotel zahlen zu können. Leider spuckte hier nach unendlichen Versuchen ein Automat nur ganze 50 Pesos (= ca. 5€) aus. Zumindest reichte das Geld für die Fahrt zum Hotel und dann begannen die 2 nervigsten Tage der ganzen Reise. Wir konnten weder das Hotel zahlen, noch uns etwas zu essen kaufen. Tagsüber rannten wir von Bank zu Bank und versuchten mit unseren Kredit- und EC-Karten an Geld zu kommen. Es schien hoffnungslos. Abends gab es dann nur noch die trockenen Reste des Müslis zu essen, da auch das Zahlen in Restaurants oder Supermärkten mit der Karte nicht möglich war. Wirklich erschreckend wie sehr man doch auf Geld angewiesen ist. Zum Glück war der Manager des Hotels sehr freundlich und gestattete uns, ersteinmal ohne Bezahlung das Zimmer zu nutzen. Eine harte Parkbank hätte uns zu unserem “Glück” gerade noch gefehlt 😉 Am dritten Tag in Salta wurden wir dann von Freunden auf die Western Union aufmerksam gemacht und ließen uns da dann auch sofort Geld senden. Nach nur 2 Stunden konnten wir das Geld in einer Filiale in Empfang nehmen. Das war unsere Rettung. Da gabs dann ersteinmal ein richtig fettes argentinisches Steak 🙂 Die Western Union nutzen wir dann noch ein paar mal und ab Chile funktionierte unsere Karte dann zum Glück auch wieder an den Automaten. Für unsere Rückkehr nach Brasilien hatten wir dann aus unseren Fehlern gelernt und einiges an Bargeld mit über die Grenze genommen.

3 Monate nach unserer Südamerikareise, machten wir einen Kurztrip nach Rom wo wir leider wieder Probleme mit unserer Kreditkarte hatten (bis dato wussten wir noch nicht den Grund). Zum Glück funktionierten allerdings die EC-Karten. Zu Hause stellten wir dann fest, dass unser Konto komplett leergeräumt wurde. Die Bank klärte uns auf, dass die Kreditkarte in Brasilien gefälscht wurde und eine Verbrecherbande fleißig damit Geld abgehoben hat (warum können die das, wenn wir das nicht konnten ;)). Zum Glück haben wir aber den Schaden von VISA erstattet bekommen. Abschließend ist zu sagen, dass man sich auf keinen Fall nur auf ein Zahlungsmittel verlassen sollte, auch wenn es bis dahin immer reibungslos geklappt hat. Ohne Geld in einem fremden Land dazustehen, kann richtig unangenehm sein und verdirbt einem so manchen Reisetag. Zum Glück gibt es den Service von Western Union überall auf der Welt und kann somit die schlimmsten Folgen abwenden 😉 In einem unserer nächsten Artikel werden wir uns dann mit den möglichen Zahlungsarten im Ausland beschäftigen. Und unten verlinken wir euch die Blogartikel aus Südamerika, in denen wir unser Leid schon geklagt hatten 😉

Riooo!

Wasser und was sonst noch alles so den Bach hinunterläuft

Nicht schon wieder…

Salta

Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde

Photo (c) by respotted

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2 Kommentare

Katja 11. März 2014 - 10:32

Das mit der Visa Karte ist ja mehr als ärgerlich. Da hat man ja Angst eine solche Karte in Zukunft weiter zu nutzen. Aber komisch ist schon, dass andere damit Geld abheben konnten, ihr aber nicht.

Antworten
Bjoern 13. März 2014 - 18:12

Ja das stimmt, das liegt anscheinend am Kreditinstitut, ist manchmal aber auch einfach Willkür der Banken in Südamerika. War allerdings wie gesagt, auch unser erstes Mal, dass wir gar kein Geld mehr bekamen…ansonsten hat sie uns noch nie im Stich gelassen 🙂 Mit mehreren Karten von versch. Anbietern sollte uns so eine Situation jetzt erspart bleiben!

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